Bekanntlich wird das Antriebsaggregat vom Bulli durch Luft gekühlt. Ein großes Gebläse zieht die kühle Luft durch die „Ohren“, um sie rund um den Motor zu verteilen.
Die erhitzte Luft kann dann als Heizluft für den Innenraum verwendet werden.
Die Kühlung der mitfahrenden Menschen (oder auch Tiere) beschränkt sich leider auf die Zeit, in der sich der Bulli vorwärts bewegt. Hier gibt es an der freunlichen Frontmaske einen Grilleinsatz, durch den Fahrtwind ins Innere geleitet werden kann. Das bedeutet natürlich gleichzeitig: keine Fahrt, kein Wind!
Nun hätte 1977 der Käufer mit einem Kreuz im Bestellformular für 134 DM ein Paar Zusatzlüfter nebst passendem Schalter bestellen können. So wäre es im Stand auch ein wenig luftiger geworden. Na ja, hat er nicht gemacht.
Schon länger hatte ich den Plan, solche Lüfter nachzurüsten. Die Originalen Schaufelrädchen sind hin und wieder noch bei Auktionen oder auf Teilemärkten zu bekommen. Leider sind sie aber recht selten, was sich natürlich auf den Preis auswirkt.
Also musste eine Alternativlösung her: Innenraumlüfter aus dem Bootsbereich.
Die Lüfter gibt es in verschiedenen Größen, 4 Zoll Durchmesser passt gut in den Lüftungskanal beim Bulli.
12V als Spannungsversorgung ist ebenfalls perfekt, so habe ich gleich zwei solcher Helferlein gekauft, einen für die Fahrer- und einen für die Beifahrerinnen-Seite.
Die Herrichtung ist nicht aufwändig.
- Die Halterungen werden abgesägt.
- Eine Lage Schaumstoff in ca. 2-3 cm Stärke wird um das Gehäuse gewickelt.
- Die Lüfter werden in die Lüftungskanäle geschoben
Die Kabel können einfach nach oben herausgeführt werden: Es gibt eine Gummidichtung um den Kunststoffkanal, der zu den Luftauslässen führt. Durch diese werden die Kabel mit gezogen und sind so vor Aufscheuern geschützt.
Für die Bedienung habe ich mir einen Schalter gekauft, der zwei Stufen erlaubt. Selten kommt man auch noch an Originalschalter, das sieht dann passender aus.
Für die Zweistufen-Schaltung habe ich mir überlegt, die beiden Lüfter bei Stufe 1 in Reihe und bei Stufe 2 parallel zu schalten. Das ist mit zwei Wechsel-Relais kein Hexenwerk und spart die sich immer erhitzenden sonst üblichen Vorwiderstände.
Jetzt ist die Lüftung nicht wirklich geeignet, um sie nachts laufen zu lassen. Dafür ist sie einfach viel zu laut.
Dennoch habe ich sie an einen Schalter, mit dem ich bislang das Radio auf die Zweitbatterie legen konnte, mit angehängt. So können wir uns bei längerem Stehen auch ohne Zündung und ohne Sorge, die Starterbatterie zu leeren, mit Frischluft verwöhnen.
Da der Batterie-Umschalter für den Lüfter-Schalter Platz machen musste, konnte er nur weiter nach rechts ausweichen. Dort befand sich allerdings noch der provisorisch installierte Schalter für die elektrische Wischwasser-Pumpe.
Somit stand als nächstes die Aufrüstung des Wischer-Hebels mit einem passenden Schalter für die Pumpe an. Doch davon berichte ich vielleicht in einem anderen Beitrag…
